Gelebte Träume – Künstlerinnen des Surrealismus

Kulturdokumentation © ZDF/Arte 2019

Muse, Modell und Geliebte – das waren Frauen besonders für die männlichen Surrealisten. Die Frau war die perfekte Projektionsfläche surrealistischer Männerfantasien. Mit den Vorstellungen der Künstlerinnen, von denen viele erst in den 1930er-Jahren in den Kreis der Surrealismus-Bewegung rund um André Breton kamen, hatte das wenig zu tun. Obwohl sie bald mit den männlichen Kollegen ausstellten und bedeutende Werke schufen, sind viele von ihnen bis heute kaum bekannt. Lee Miller, Leonor Fini, Leonora Carrington, Claude Cahun und Meret Oppenheim – sie alle wollten sich aus der passiven Rolle der Muse befreien und mittels Träumen und Mythen, Spielen und Maskeraden, aber auch durch ihr politisches und gesellschaftliches Engagement ihre weibliche Identität zum Ausdruck bringen und die Bildwelten des Surrealismus erweitern.

Die Dokumentation spürt diesen mutigen und selbstbewussten Frauen, die sich gegen viele Widerstände behaupten mussten, nach und trifft dabei in Südengland auch auf Lee Millers Sohn Antony Penrose, der heute noch im Haus seiner Eltern lebt. Auch in Paris und Bern treffen wir auf verschiedene Lebensstationen und Werke der Künstlerinnen. Daneben geben die britische Surrealismus-Expertin Alyce Mahon und Ingrid Pfeiffer, die Kuratorin der Ausstellung „Fantastische Frauen – Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo“ in der Schirn, wichtige Einblicke in das Leben und die Kunst der fünf Surrealistinnen.

Buch und Regie: Maria Anna Tappeiner
Kamera Ion Casado
Ton Julian Roth, Karl Smielewski u.a.
Schnitt Tom Weichenhain
Redaktion Kathrin Brinkmann, ZDF/ARTE
Länge 52 Minuten
Produktion Wolf Truchsess von Wetzhausen, Westend TV
Erstsendedatum 16.02.2020, ARTE

"Gelebte Träume – Künstlerinnen des Surrealismus", des

Szene aus dem Film „Gelebte Träume – Künstlerinnen des Surrealismus“, 2019. Foto: Patricia Truchsess

Leonor Fini in Korsika, 1967

Leonor Fini in Korsika, 1967. © Leonor Fini Archives, Paris