Kunst und Kalkül – Der ganze Nolde

Kulturdokumentation © ZDF/Arte 2021

Emil Nolde (1867-1956), einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus, verkörpert ein Dilemma: Einerseits galt er im Nationalsozialismus als „entarteter“ Künstler und wurde zeitweise mit einem Berufsverbot belegt. Andererseits war der Maler seit 1934 Mitglied der NSDAP und vertrat die antisemitischen Ideologien des NS-Regimes. In seinen Briefen und Schriften positionierte er sich als antijüdischer Vorkämpfer einer neuen deutschen Kunst, baute aber gleichzeitig einen Mythos um sich auf, in dem er sich als verfemter Künstler stilisierte.

Die Arte-Kulturdokumentation spürt dem Leben und Werk des Künstlers nach und entdeckt den ganzen Nolde: seine nationalsozialistische Gesinnung, aber auch die Themen seiner Bilder und seine Arbeitsweise. In der Nolde Stiftung Seebüll entdecken wir Materialien aus seinem Ateliernachlass sowie seine berühmten „Ungemalten Bilder“, die angeblich heimlich im Versteck entstanden sind. Der Film verbindet darüber hinaus schlaglichtartig die neuesten Erkenntnisse eines kunsttechnologischen Verbundprojekts zu Noldes Maltechnik, etwa das Arbeiten mit farbigen Grundierungen, und verknüpft diese mit Stationen seiner Biografie.

Buch und Regie: Maria Anna Tappeiner
Kamera Frank Kranstedt
Ton Ralf Weber
Schnitt Birgit Köster
Redaktion Kathrin Brinkmann, ZDF/ARTE
Länge 52 Minuten
Produktion SCHNITTSTELLE Film & Video GmbH
Erstsendedatum 17.10.2021, ARTE

Filmstill mit zwei Selbstporträts von Emil Nolde, 1917. Werke von Emil Nolde: (c) Nolde Stiftung Seebüll

Filmstill mit zwei Selbstporträts von Emil Nolde, 1917. Werke von Emil Nolde: (c) Nolde Stiftung Seebüll